… unter diesem Motto stand der Abend des 14. November in den BBS 1 Goslar – Am Stadtgarten. Wir hatten die Ehre, für unsere Arbeit mit den Titeln „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“ (für den Projektzeitraum 2019 – 2022) sowie „Eco-School“ (2022) ausgezeichnet zu werden. Gleichzeitig ist unsere Schule als „Europaschule in Niedersachsen“ bis zum Jahr 2027 rezertifiziert worden.
Anlässlich der Auszeichnungsfeier in der Aula hat Schulleiter Oliver Witzorky in seiner Eröffnungsrede auf die Bedeutung dieser Titel sowie der damit verbundenen schulischen Arbeit hingewiesen: In Zeiten eines Krieges in Europa, des Klimawandels und vor dem Hintergrund einer erlebbaren Energiekrise werde uns allen vor Augen geführt, wie wichtig der europäische Gedanke, Internationalisierung und Völkerverständigung seien. Zugleich sei es mindestens ebenso wichtig, einen ressourcenschonenden und nachhaltigen Umgang mit unserer (Um-)Welt als Selbstverständlichkeit im Handeln der Gesellschaft zu verankern, um eine lebenswerte Zukunft zu erhalten. In diesem Zusammenhang dankte er den anwesenden Vertretern des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung (RLSB) für Beratung und Unterstützung bei der Bearbeitung dieser wichtigen Themenfelder und nicht zuletzt vor allem auch dem Kollegium für die geleistete über-unterrichtliche Arbeit; diese Auszeichnungen sollen nicht nur Anerkennung, sondern auch Anreiz für die Weiterarbeit in diesen Bereichen sein.
Anschließend hat Landrat Dr. Alexander Saipa im Rahmen des Grußwortes von Schulträgerseite ebenfalls auf die gesellschaftliche Bedeutung der hinter diesen Titeln stehenden schulischen Arbeit verwiesen. Er lobte die Initiativen der Schule, welche in den vergangenen Jahren stattgefunden hätten. Dabei ist er auch darauf eingegangen, dass er schon seit längerer Zeit (bspw. als Gast bei der Verleihung des Fairtrade-School-Titels im Jahr 2016 oder auch am ersten EU-Projekt-Tag unserer Schule 2017) die Schule dabei begleitet. Der europäische Gedanke müsse am Leben gehalten werden. Gerade in Schule könne durch solche Europa-Aktivitäten durch und mit jungen Menschen dazu beigetragen werden, z. B. Interkulturalität, Verständnis sowie Offenheit gegenüber anderen zu fördern. Gleiches gelte für den Gedanken der Nachhaltigkeit: Nur mit einem Bewusstsein für Ressourcenknappheit und soziale Verantwortung könne eine lebenswerte Zukunft sichergestellt werden. Abschließend ging Herr Dr. Saipa darauf ein, wie wichtig die Aufrechterhaltung der wohnortnahen Beschulung in unserem Landkreis sei. Dies müsse nachhaltig sichergestellt werden, um die Berufsbildenden Schulen in ihrer Vielfalt zu erhalten und somit auch die über den Unterricht hinaus gehenden Beiträge für die Gesellschaft abzusichern.
Unser Schuldezernent Stefan Beckermann hat im Anschluss gemeinsam mit Europakoordinator Tobias Woithe (beide RLSB) die Rezertifizierung als „Europaschule in Niedersachsen“ vorgenommen: Wir dürfen den Titel für weitere fünf Jahre, d. h bis 2027, führen. In seiner Rede zitierte er aus einer Rede Konrad Adenauers von 1954:
„Die Einheit Europas war ein Traum von Wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für Viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle. Sie ist, meine Damen und Herren, notwendig für unsere Sicherheit, für unsere Freiheit, für unser Dasein als Nation und als geistig schöpferische Völkergemeinschaft.“
Die Arbeit von Europa-Schulen sei ein wertvoller Beitrag für ein friedvolles Miteinander für uns alle – sowohl Adenauers Worte aus der Vergangenheit als auch gegenwärtige Geschehnisse untermauern, dass daran stetig weitergebaut werden müsse. Herr Beckermann dankte dem Kollegium für seinen Einsatz und beglückwünschte zum erreichten Ergebnis für diese Wiederauszeichnung; dieses sei kein Selbstgänger, vor allem nicht in Zeiten von Corona-Einschränkungen.
„Last, but not least“ stand dann die Verleihung verschiedener neuer Titel für unsere Schule auf dem Abendprogramm: Zum einen sind wir für Aktivitäten in den Jahren 2019 bis 2022 erstmalig als „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet worden. Zusätzlich ist uns für internationale Aktionen mit dem Schwerpunkt im Bereich der Nachhaltigkeit der Titel „Eco School“ zuteil geworden – eine Tatsache, die 2022 niedersachsenweit nur für 57 Schulen gilt. Verliehen wurden die Urkunden durch den Fachberater für berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung des RLSB Braunschweig, Jens Hepper. Dieser erstaunte das Plenum durch ein längeres Zitat, welches ein Plädoyer für Nachhaltigkeit enthielt – und bereits aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammte. Auch hier wurde wieder deutlich, dass gesellschaftlich weiterhin verstärkt für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Sensibilisierung für ein ressourcenschonendes Leben gearbeitet werden muss. Der Beitrag von an diesen Themen arbeitenden Schulen sei entsprechend stark wertzuschätzen.
Zum Abschluss des offiziellen Teils haben die Kollegin Elsa Vorberg und der Kollege Harald Rothkirch eindrucksvoll dargestellt, welche Projekte, Initiativen und Austausche in den vergangenen Jahren durchgeführt worden sind und zu den Titeln beigetragen haben. Dabei hat Frau Vorberg (als ein Handlungsfeld für den Umweltschulantrag) eine beeindruckende Retrospektive der Fairtrade-Team-Arbeit der vergangenen zehn Jahre (!) durchgeführt. Herr Rothkirch wiederum hat exemplarisch die zurückliegenden sechs Jahre an Europa-Projekte Revue passieren lassen (Arbeitstitel „40 Folien – 280 Sekunden – challenge accepted“). Unsere BG-Schülerin Mona Lochau hat als Abrundung von ihren Erfahrungen beim Austausch mit u. a. Terceira berichtet und betont, welchen positiven Einfluss auf die persönliche Entwicklung eine Teilnahme hat. Zur Nachahmung unbedingt empfohlen!
Zum Veranstaltungsende konnten sich alle Anwesenden verdientermaßen am „Internationalen Suppenbuffet“ mit nachhaltigen und fair gehandelten Produkten stärken, sich austauschen oder auch verschiedene Fairtrade- und EU-Projekte bei einem Galeriegang begutachten.
Ein großes Dankeschön an alle für den Beitrag zu diesem schönen Abend sowie dem Schaffen des Anlasses dazu!