Foto/Text: Leon Elias Bletsch | BG23A, BBS1 Goslar — Am Stadtgarten
Mit meinem Bild möchte ich darauf aufmerksam machen, wie eine Nikotinsucht das soziale Umfeld der Familie negativ beeinflusst. Oft sieht man Familien zum Beispiel auf Spielplätzen wo mindestes ein Elternteil abseits sitzt, und das beliebteste Suchtmittel konsumiert – die Zigarette. Aber nicht nur für die aktiven Konsumenten ist das Nikotin schädlich so auch für das Umfeld, das dem freigesetzten Nikotin auch durch die Luft aufnimmt.
Statistiken aus dem Jahr 2021 zufolge, rauchten in Deutschland 8,8 % der ab 18–20-jährigen Männer und Frauen.[1] Bis zum Alter von 40 Jahren wächst die Gruppe auf 19,6 % an. Demnach raucht in diesem Lebensabschnitt ein Fünftel der deutschen Bevölkerung.[2]
Aus den Informationen des deutschen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGs) geht hervor, dass 7,9 % der befragten Eltern in Anwesenheit ihres Kindes in ihrer Wohnung rauchen.[3] 18,8 % der Jugendlichen, die befragt wurden, bleiben täglich oder mehrmals in der Woche in Räumen, in denen sie entweder zu Hause oder draußen rauchen. Die Passivrauchbelastung ist bei Mädchen und Jungen, die aus Familien mit einem hohen sozialen Status stammen, deutlich niedriger als bei Kindern, die aus Familien mit einem niedrigen sozialen Status stammen.
Kinder und Jugendliche mit niedrigem Status weisen im Vergleich zu Gleichaltrigen mit hohem Status 3,7 mal mehr Raucher-Eltern auf. In Familien mit geringem sozialem Status wird 5,1 mal häufiger berichtet, dass die Eltern in Anwesenheit ihrer Kinder im Haus rauchen. Auch beim Rauchen von Müttern während der Schwangerschaft gibt es dementsprechende Differenzen.[4]
Passivrauchen bringt bei Kindern mehrere gesundheitliche Gefahren mit sich.
Es wurde in zahlreichen Studien festgestellt, dass das Passivrauchen nach der Geburt ebenso wie das Rauchen während der Schwangerschaft bestimmte Risiken für das Kind mit sich bringt. Dazu zählt auch das Rauchen von Vätern als Risikofaktor. Daher wird angenommen, dass das Risiko eines plötzlichen Kindstodes (SIDS) durch das Rauchen von Eltern deutlich steigt. Wie viele Zigaretten geraucht werden und wie lange das Kind dem Passivrauchen ausgesetzt ist, sind Faktoren, die die Risikoerhöhung beeinflussen.[5] Kinder, die passiv rauchen, sind öfter erkrankt Säuglinge und Kinder, die passiv rauchen, neigen eher zu einer Vielzahl von Krankheiten. Kinder, die aus Raucherhaushalten stammen, leiden beispielsweise öfter an Kurzatmigkeit, pfeifende Atemgeräusche, Bronchitis, Lungenentzündung und Mittelohrentzündung. [6]
Also zusammengefasst schädigt Rauchen nicht nur dem eigenen Körper, sondern besonders dem der eigenen Kinder. Und so schädigen rauchende Eltern unbemerkt zum eigenen Genuss das gesundheitliche, psychische und soziale Wohlbefinden der Kinder.
BE SMART – DON‘T START
[1] Vgl. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Gesundheitszustand-Relevantes-Verhalten/Tabellen/liste-rauchverhalten.html#95630
[2] Vgl. ebenda
[3] Vgl. https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/3250/28vIEpQHfISYU.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[4] Vgl.https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Drogen_und_Sucht/Broschueren/Broschuere_Kinder_aus_suchtbelasteten_Familen.pdf
[5] https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/beratungsfaelle/ist-das-elternbett-sicher-wenn-mein-mann-raucht-sids-ploetzlicher-kindstod/
[6] https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/passivrauchen/risiko-passivrauchen/